Frage E-Pedal Mode * Rekuperation Smart #1 * One-Pedal-Driving * Bremse

  • Das ist aber eben sehr verschieden, je nach Modell/Auslegung oder Einstellung !

    Weil es eben auch Rekuperation mit Verzögerungsraten gibt, wo auch das Bremslicht aktiv wird/werden muss !

    Ich wollte nur auf die simple Physik hinweisen, wo die Geschwindigkeit eben quadratisch zur kinetischen Energie beiträgt, was uns z.B. bei Tempoverdopplung bei 100 statt 50km/h neben vierfachen Bremsweg hier auch vierfache "Rekuperationsweg" beschert, bei 120km/h auf der AB zu 40km/h vor einer Kreuzung sogar Verneunfachung. Daher empfindet man eben selbst bei OPD und starker Reku diese auf der AB bzw. bei höherem Tempo eigentlich nie als zu viel.

  • ah soo meinst du das..

    aber mal abgesehen vom empfinden - hast du schon mal OPD bei einem E-Auto auf der Autobahn getestet ?

    Vielleicht schaltet es dort auch automat. auf einen verminderten Modus um ?!


    Und auf der Autobahn will man es ja auch manchmal nur rollen lassen, im 6. Gang mitunter eben nicht soo bremsend.

    Vielmehr durch den Luftwiderstand.

    Aber wenn es, wie gesagt, im OPD eben doch Verzögerungswerte im Bereich vom Bremslicht-Pflicht* gibt, ist das eine andere "Hausnummer" !

    Quasi wie zurückschalten beim Verbrenner in den 5., 4.,...für entsprechende Motorbremswirkung - interessant, dass es hier eigentlich keine Bremslicht-Pflicht gibt :/



    *)

    Bei OPD, ....verpflichtend bei einer Verzögerung von 1,3 m/s² oder mehr, unzulässig bei 0,7 m/s² oder weniger

    (Bei einer automatisch ausgelösten Bremsung durch ein Fahrerassistenzsystem (verpflichtend nur bei einer Verzögerung von 0,7 m/s² oder mehr)


    https://de.wikipedia.org/wiki/…e%20Rekuperation%20bremst.


  • Wir fahren seit 3,5 Jahren in unserem i3s so. Der i3 zeigt die Rekuperationsleistung in einer Art "Tacho" unter der km/h-Anzeige auch an und die ist auf der AB nicht schwächer als bei bei niedrigen Tempi, wäre ja aufgrund der Physik wie erklärt eigentlich auch Unsinn.

    Generell ist die Reku da sicher mind. so stark wie Motorbremse, eher wohl noch wie Motorbremse und 1-2 Gänge runterschalten und wenn man stärker oder gar ganz vom Gas geht, ist die Verzögerung in jedem Fall so groß, dass das Bremslicht (zurecht) angeht. Aber es gibt da eben nicht nur "0" und "1", sondern man steuert das einfach darüber, wie schnell bzw. wie stark man vom Gas geht und kann damit eigentlich genauso gut steuern wie ohne Reku bzw. beim Verbrenner mit geringer Motorbremse. Ich hab schon öfter von Leuten gehört/gelesen, dass sie OPD nicht möchten und Wert auf segeln legen, aber ausschließlich nur von Leuten, die bisher noch nicht elektrisch oder OPD gefahren sind. Ich hab aber noch NIE von jemand gehört/gelesen, der OPD wie beim i3 mal eine Weile genutzt hat und dann noch gesagt hat "Ne, komm ich nicht mit klar, hab es ein paar Monate versucht, aber ist nicht meins, ich brauch unbedingt wieder Segelmodus/hab den i3 gegen was anderes getauscht...". Sprich, man gewöhnt sich dran und entwickelt schnell das "Füßchen", wann wie damit umgehen.


    Wo OPD bzw. starke Reku ganz toll ist, gerade für weniger "sportlichere" Fahrer wie uns, ist bei anspruchsvollen Strecken, z.B. kurvigen Landstraßen und vielleicht dazu noch unbekannt. Man kann flott/recht sorglos reinzischen und wenn man merkt, war doch etwas flott oder man wird unsicher, wie die Straße weitergeht, geht man einfach vom Gas und das Auto wird sofort deutlich (aber nicht rapide/selbst bei Nässe nicht gefährlich) langsamer und man ist sehr schnell/sofort und ohne viel tun zu müssen wieder im sicheren Geschwindigkeitsbereich. Mit dem Verbrenner muss ich erst bewusst den Fuß vom Gas nehmen und auf die Bremse latschen, kostet mehr Zeit und oft auch ein wenig "Überwindung", gerade mit einem lahmen untermotorisierten Verbrenner wie wir ihn vorher hatten. "Was, jetzt auf die Bremse treten und das mühsam gewonnene Tempo wieder vernichten und die Energie nur in Feinstaub umwandeln???". Beim BEV mit ordentlicher Reku zögert man dagegen keine Millisekunde die Reku einzusetzen, sondern freut sich sogar, dass so wieder Energie im Akku landet.

    Außerdem ist beim Bremsen eher die Gefahr, dass man überbremst.


    Generell ist fleißig OPD bzw. Reku nutzen aber noch nicht das Optimum für effizientes Fahren, da ja nur rund 50% Energie wieder reinkommen. Gerade unter i3 Fahrern gibt es regelrechte Effizienz-Freaks, die Reku vermeiden, wo es nur geht (Bremsen aber natürlich noch viel mehr), d.h. es wird so viel gesegelt wie es nur geht, meist nur über das Gaspedal gesteuert (Fuß nur ganz wenig/ganz langsam vom Gas = kaum oder keine Reku, das geht). Ist aber für die anderen Verkehrsteilnehmer herum und vor allem für hinter einem ziemlich nervig, daher halte ich nicht viel davon, man kann es auch übertrieben. Ich selbst vermeide unnötiges Beschleunigen/wenn absehbar ist, dass ich eh gleich langsamer werden oder stehen muss, aber sonst nutze ich Reku/OPD reichlich.

  • ah stimmt, der i3 bei dir in erfahrung. den bin ich leider noch nicht gefahren.

    hatte nur mal für testfahrt den Ampera-e und das OPD in der Stadt nach etwas Eingewöhnung aber auch schon zu schätzen gewusst.

    Zu kurz jedoch darüber hinaus zeitlich und streckenmäßig nicht viel mehr - wie deine Details um Autobahn oder das beschriebene, unbekannte Landstraßen-Szenario..


    Wobei das letzteres kann ich mir dann doch gut vorstellen, dieses sprichwörtliche an-einem-Pedal hängen, bringt den Wagen so unmittelbar mit eben jenem Fuß direkt ansteuern ohne Pedal-Wechsel/Zeit-Verlust.

  • Kleine Anmerkung: Da es in naher Zukunft immer mehr Beschränkungen hinsichtlich Abgaswerte und Feinstaub gibt, wird OPD wohl wichtig werden. Damit lassen sich mindestens 50% mechanisches Bremsen (Abrieb) einsparen.

  • Hallo Hans, das ist richtig. Je nach gewählter Rekuperationsstufe mehr oder weniger. Deshalb sollte man sich gleich zu Anfang an die hohe Stufe gewöhnen - auch wenn das nicht immer einfach ist.


    Nachtrag: kann evt. sein dass trotzdem immer gleichstark die Motorbremse genutzt wird - auch bei niedriger Rekuperationseinstellung.

  • Hallo Ex, da hat Hans Recht, der Einsatz der Reku als auch umgekehrt "Menge" an echtem Bremseinsatz beim BEV ist in der Regel unabhängig davon ob es einen echten OPD Mode gibt oder nicht, da das Bremspedal immer zuerst mit Reku bremst, erst wenn noch mehr Bremsleistung angefordert wird/man fester drauftritt, kommen die normalen Bremsen dazu.


    Rekuperation ist aber in jedem Fall sehr wichtig, es gab die letzten Jahre nur ganz wenige BEVs ohne und das wirkt sich massiv aus. Ein trauriger Fall war z.B. der neue e.Go in der ersten Serie, wo es erstmal keine Reku gab (wegen technischer Probleme oder Teilemangel o.ä.) und das Ding in der Stadt ohne Reku schnell über 20kWh/100km verbraucht hat, ein Wert den da eher ein doppelt so großes und schweres Oberklasse BEV hat...