Reale Smart #1-Gebrauchtwagenpreise?

  • Befinde mich gerade im Entscheidungsprozeß für den nächsten Wagen. Smart #1 Brabus ist auch auf der Liste mit drauf.


    Leasing mit Festlegung von Fahrleistung und Haltedauer ist im Moment schwierig, daher werde ich kaufen. Durch die hohe Ausstattungs-Standardisierung des Smart gibt es für mich wenig Argumente neu zu kaufen.


    Das Einzige was mich beim Smart #1 irritiert sind die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Dabei habe ich im Hinterkopf: Jahr 1 —> - 20-25 % vom Neupreis, bei Elektrofahrzeugen tendenziell noch deutlich höher. Jedes Folgejahre dann bei -4-6%, auch hier wieder mehr bei E-Fahrzeugen.


    Bei etlichen Mercedes-Häusern sind Fahrzeuge aus 12/22 seit langem im Angebot, für aktuell 39k€, andere Angebote liegen nahe bei diesem Preis, tw. etwas jünger. Mit vorher genannter Logik komme ich da eher bei einem Preis von <35k€ raus.


    Gibt es hier Erfahrungen, was dann nach Diskussion tatsächlich aufgerufen wird?

  • Na ja, Einkauf -Verkauf und was Mercedes da so auf den Preis draufschlägt, ist halt so eine Sache. Ein Arbeitskollege von mir, hat für seinen Honda Civic 11500 Euro vom Händler bekommen und 1 Woche später, stand der für 16990 Euro auf deren Hof :(

    Ein Händler nimmt ein Stück Risiko auf sich, daher ist ein Aufschlag für mich ok.


    Der Markt ist sehr klein! Wären es nur die marktbestimmenden Mercedes AG-Autohäuser, die immer ein wenig höhere Preise in der Auslage haben, dann würde ich mich nicht melden. Aber der auch außerhalb sind die Angebotspreise maximal 1k € niedriger.


    Daher die Frage nach den realen Erfahrungen.

  • Das Einzige was mich beim Smart #1 irritiert sind die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Dabei habe ich im Hinterkopf: Jahr 1 —> - 20-25 % vom Neupreis, bei Elektrofahrzeugen tendenziell noch deutlich höher. Jedes Folgejahre dann bei -4-6%, auch hier wieder mehr bei E-Fahrzeugen.

    Ist dies denn überhaupt so, dass Elektroautos tendenziell einen stärkeren Wertverlust haben?

    Habe mir gerade mal BMW i3-Modelle mit Erstzulassung 2013 angesehen.


    Dort passen die aufgerufenen Preise ~ 11.500 € noch sehr gut mit den bekannten Faustformeln überein:


    Bruttolistenpreis von 35.000 € (BMW i3 2013) angesetzt:


    Wertverlust in den ersten 3 Jahren 50 % => 17.500 €

    Ab dann mit 5 %/jährlich fortgeschrieben, landet man für 2024 bei ~11.600 €.


    Nun auch noch mal für einen eGolf:


    Bruttolistenpreis (2019): 39.714 €

    Nach 3 Jahren (50 % Wertverlust): 19.857 €

    Ab dann 5 % Wertverlust/Jahr: ~ 17.921 €


    Bei Mobile sind solche Modelle für 18.900 € inseriert (oder mit sehr hoher Laufleistung für 16.800 €).


    Zwar bleibt diese Stichprobe brutal klein, allerdings würde ich nicht pauschal sagen wollen, dass es tendenziell deutlich höhere Wertverluste bei E-Fahrzeugen gibt.

    Umgekehrt schauen vielleicht auch immer mehr Leute nach einem gebrauchten BEV, um diesen als 2. oder 3. Fahrzeug einzusetzen (Familie).

    Angebot und Nachfrage. Wieso sollten diese Autos wesentlich weniger kosten?


    Wenn ich den #1 Brabus jetzt für <= 35.000 € reinstellen würde, da kämen ja reihenweise Berufsschüler angelaufen.

    (Sofern die nicht lieber AMG fahren wollen. :D )

    Einmal editiert, zuletzt von tANDi () aus folgendem Grund: Edit.: E-Golf ergänzt und Grammatik optimiert.

  • Der #1 Brabus kostet ca. 49.000 Euro; -20% = 39.200 Euro; -25% = 36.750 Euro. Dass gebrauchte Elektroautos derzeit schwer verkäuflich sind, liest man öfter. Aber ein Jahreswagen, der noch zwei Jahre Garantie hat und inkludiertem ersten Service, ist auch kein Standardangebot. Ich würde bei einem Vorführwagen allerdings auch die 25% sehen wollen, zumal wohl jeder Tester den Brabus mindestens einmal fliegen lässt, was bekanntermaßen der Batterie nicht gut tut. Auch würde ich auf einer Messung des SOC eines bekannten Anbieters bestehen, um auf der sicheren Seite zu sein.

  • Ich würde bei einem Vorführwagen allerdings auch die 25% sehen wollen, zumal wohl jeder Tester den Brabus mindestens einmal fliegen lässt, was bekanntermaßen der Batterie nicht gut tut. Auch würde ich auf einer Messung des SOC eines bekannten Anbieters bestehen, um auf der sicheren Seite zu sein.

    Mit der Batterie ist richtig, allerdings dürfte nach der Logik kaum noch ein hochmotorisierter Verbrenner nach obigen Faustformeln (Wertverlust/Gebrauchtwagenpreis) berechnet werden.


    Selbstverständlich gibt es dort wahre Liebhaberfahrzeuge (Warm- und Kaltfahren). Bei Vorführern unterstelle ich, dass dies nicht die Regel ist.
    Habe es schon selbst gesehen, damals mit einem Audi A3 3.2-Liter wie der Verkäufer (von Audi) mit kaltem Motor durch die Ortschaft raste.

    Es handelte sich um keinen klassischen Vorführer, sondern um einen normalen Gebrauchtwagen, der vom Autohaus selbst - also nicht im Kundenauftrag - angeboten wurde.

    Hinterher hat er dann noch stolz vorführen wollen, wie die gesamte Fahrzeugchronologie IT-seitig abgebildet sei. Sah auch zunächst vielversprechend aus, für die damalige Zeit.


    "Oh, was ist das denn hier? Da hat der Vorbesitzer ja mal einen größeren Frontschaden in unserem Hause in Stand setzen lassen. Das war ja eine richtig große Reparatur." War herrlich!

    Er hat im Nachgang sogar noch einmal nachgefragt, wie es betreffend Kaufinteresse aussähe, hatte sich "natürlich" erledigt.


    Will nur sagen, selbst dieser Punkt spricht meiner Wahrnehmung nach nicht dafür, dass ein BEV niedriger im Wiederverkauf anzusetzen ist, als ein Verbrenner.

    Dort wirkt sich ein "unsachgemäßer" Umgang tendenziell noch negativer aus. Wobei, ich gebe dir recht, einen Batteriesatz außerhalb der 8 Jahre tauschen, möchte ich auch nicht.

    Für das Geld könnte man bei einem Verbrenner schon wieder eine ganze Menge machen lassen.


    Das Batteriezertifikat würde ich immer vor dem Verkauf erstellen lassen, um die Verhandlungsposition zu stärken.

    Und umgekehrt auch, um dem potenziellen Käufer Transparenz zu bieten.