Clever und Goldbacher
Ich denke, ein wesentlicher Grund für die niedrigen Zulassungszahlen der "neuen" Smart-Modelle liegt in der Markenwahrnehmung.
Vielfach wird markentreu gekauft – Audi bleibt Audi, BMW bleibt BMW... Smart dagegen war über Jahre eng mit dem Bild des Cityflitzers verknüpft. Die #-Modelle stehen für etwas völlig anderes: größere, leistungsstarke BEVs.
Die bisherigen Käufer fühlen sich davon vielleicht nicht mehr angesprochen – und neue Zielgruppen schauen oft gar nicht erst hin, weil Smart für sie weiterhin nach Kleinstwagen klingt. Ob ein neuer Name geholfen hätte, ist Spekulation – aber der Bruch zwischen alter Erwartung und neuem Produkt dürfte seinen Anteil haben.
Natürlich ist Autokauf selten rein rational – aber es wundert mich trotzdem, dass Fahrzeuge mit guten Testergebnissen und fairem Preis-Leistungs-Verhältnis wie der Smart #1 so wenig Beachtung finden. Bei halbwegs systematischer Recherche: Filter (Ausstattung, Bewertungen, etc.) müsste das Modell eigentlich auffallen – egal, wie es heißt.
Was hier vielleicht zusätzlich bremst:
- fehlender emotionaler Anker im Design (Insbesondere beim #1. #3 und #5 relativieren das aus meiner Sicht bereits.)
- unklare Markenkommunikation
- mangelnde Sichtbarkeit im Alltag
- kaum Vertrauen in den neuen Markenzuschnitt (Geely/Mercedes)
- und keine klare Zielgruppenansprache
Das zeigt der direkte Vergleich mit dem Volvo EX30 ganz gut:
Ebenfalls ein Geely-Produkt, ebenfalls Plattform-Sharing – aber dank starker Marke, klarem Design, vertrauter Kommunikation und smarter Positionierung ist er am Markt sichtbar und erfolgreich.
Nicht falsch verstehen, mir gefällt der EX30 optisch gar nicht. Wie ebenfalls hier im Thread gepostet, in Ballungsräumen sieht man viele Hashtags fahren. (So bspw. auch in Köln, Düsseldorf oder im Ruhrgebiet...)
Genau das wundert mich: Offenbar ist Recherchieren, Filtern und Auswerten doch nicht jedermanns Hobby – oder es braucht schlicht mehr als nur ein gutes Produkt.