Zwar droht es bereits wieder stark ins Offtopic zu gehen, aber will meine Gedanken trotzdem gerne posten:
Ich verstehe die Kritik an Smart absolut; insbesondere Software, Support (samt Garantieverlängerung) und die teils unglückliche Kommunikation.
Das sind Punkte, über die man zu Recht meckern kann. Was mir in der Diskussion aber oft fehlt, ist der herstellerübergreifende Kontext.
Wir reden inzwischen fast überall über 800 V-Architekturen, bei denen es schlicht noch kaum belastbare Langzeiterfahrungen gibt.
Das gilt auch für BMW und Mercedes: neue Plattformen, hohe Komplexität - und bislang noch kein M- bzw. AMG-Modell,
das erfahrungsgemäß Schwachstellen früh und gnadenlos offenlegt. Auch dort wird sich erst zeigen müssen, wie robust das alles wirklich ist.
Auf der anderen Seite stehen Hyundai/Kia/Genesis mit der bekannten ICCU-Thematik - also einem systemischen, markenübergreifenden Hardwareproblem,
das im Zweifel das Fahrzeug komplett lahmlegen kann.
Das empfinde ich persönlich als deutlich kritischer als einen grottigen Support, "holprige Updates/zu wenig brauchbare Updates".
(Das Thema Anschlussgarantie besteht zusätzlich.)
Unterm Strich gibt es aktuell kaum noch Hersteller, bei denen "alles passt".
Man entscheidet sich eher für das Paket an Kompromissen, mit dem man am ehesten leben kann.
Oder wählt statt Kauf eben Leasing als Kompensation.
Vor diesem Hintergrund würde ich Stand heute sogar beim Smart #5 landen:
Die Hardware wirkt stimmig, die Schwächen liegen eher im Bereich Software und Prozesse.
Ärgerlich, ja, aber für mich kalkulierbarer als grundlegende Architekturprobleme.
Das ist kein Schönreden, sondern eine Abwägung. Perfektion gibt es momentan schlicht nicht.
Persönlich schaue ich mir daher neutral auch die weiteren Smart-Modelle (samt Facelift-Modellen) an.
(Der #2 hat in meinem Anwendungsfall keinerlei Relevanz.)