Clever hat s glaube ich ganz gut zusammengefasst...
Die meisten Hersteller garantieren einen bestimmten Mindest-kWh Wert zu Beginn (Tesla nichtmal das...); das ist in der Regel die netto kWh Angabe, die man in den technischen Daten findet, der reale Startwert ist bei den meisten Akkus/Autos in der Regel größer. Daher ist auch die Diskussion hier, ob der #1 jetzt 61 oder 62 oder 64kWh netto hat eigentlich recht müßig, er wird zu Beginn IMMER mind. 61 haben, die meisten vermutlich sogar 62, einige wenige vermutlich auch 64.
Auslesen lässt sich der zwar definitiv vorhandene/messbare Wert im Menü aber in der Regel für den Kunden nicht so einfach, meist geht erst später und nach Kauf was mit besonderen Tools über OBD.
Ebenso kann der Hersteller in der Regel feststellen/nachvollziehen, wann/wie der Akku des Autos wie hoch geladen oder entladen wurde, also mit welchem SoV er jetzt z.B. in Zeebrugge rumstand.
Ich finde es absolut richtig bzw. legitim, sich darüber Gedanken/Sorgen zu machen, denn wenn der eigene #1 im worst case seit Oktober mit 100% oder 3% rumsteht und man ihn erst im April bekommt, schadet das wie schon besprochen vielen Akkutypen deutlich und auch dem vermutlich im #1 verbauten. Nur kommt man auch an diese Infos nicht dran und kann da vorab rein gar nichts machen und nur darauf vertrauen, dass ein erfahrener E-Hersteller entsprechende Prozesse zur Einhaltung&Überwachung implementiert hat, was ja eigentlich bei einem ohnehin fast immer online abfrgabaren Fahrzeug nicht so schwer sein sollte.
Und auch das Auslesen des SoH beim eigenen Fahrzeug vor Kauf bringt einem (außer Freunde oder Sorge...) leider rein gar nichts. Solange der Wert über dem garantierten Minimalwert der technischen Daten liegt (und das wird er wie beschrieben fast immer), hat man kein Handhabe gegenüber dem Hersteller, außer bei reiner Onlinebestellung zu sagen "Nö, den mag ich nicht/hab's mir anders überlegt", sich wieder in die Schlange stellen, wenn es gut läuft nur 3 Monate warten und dann zweiter und letzter Versuch. Man kann das weder öfter machen, weil einen der Hersteller sonst "rauswirft", noch kann man bei Abholung/Übergabe mehrere Fahrzeuge durchtesten und sich seinen Lieblingskandidaten mit dem höchsten SoH (oder den geringsten Spaltmaßen...) aussuchen.
Der zweite verbindliche Wert für den Hersteller, ist die Akkugarantie mit in der Regel >70% nach 8 Jahren bzw. 200.000 oder 160.000km. Werden die 70% vor Ablauf unterschritten, greift die Garantie, fertig.
Bei auffälligen Werten oder Sprüngen schaut der Hersteller auch früher mal genauer hin, eine defekte Zelle kommt selten mal vor und dann wird eben das Akkumodul getauscht, aber sonst kann man eigentlich nur warten...
Ein Beispiel aus der Praxis, auch um die vielen positiven Meldungen zu extrem geringer Akku-Alterung/Degradation zu relativieren, dass es leider nicht immer so ist, auch wenn der Normalfall.
Unser i3s hatte bei Übernahme 2019 5% mehr netto kWh als in den technischen Daten. Nach einem halben Jahr waren diese 5% bereits weg und nach einem Jahr waren schon 7% (von den ursprünglichen 105% weg). Hat uns nicht gerade begeistert und da es eben selten ist, hab ich von anderen i3 Fahrern fast ausnahmslos gehört, ich sähe weße Mäuse oder würde falsch messen oder es läge an SoC oder Balancing oder den Temperaturen usw. was aber alle nur minimale Schwankungen ausmacht, aber nicht in der Größenordnung.
Inzwischen hat es sich etwas entspannt bzw. relativiert und die Alterung ging nicht linear weiter, im zweiten Jahr gingen nur noch ca. 2-3% weg, im dritten nur noch ca. 2%, SoH bzw. kWh aktuell noch 88- 89%. Allerdings alles (auch SoH in der App) wohl von den ursprünglichen 105% gemessen, aber aus BMW Sicht auf den garantierten 100% Wert, waren es ja pro Jahr nur ca. 2-2,5% und die ersten 5% von 105 auf 100% zählen nicht, daher sah man sich auch bisher nicht genötigt, etwas zu tun.
Im ersten Jahr blieb mir nur sarkastisch zu denken, nur weiter so, dann greift die Akkugarantie bei unserem in jedem Fall, aber da die Alterung wie üblich nicht linear weiterging, sehe ich es jetzt etwas lockerer und je länger wir ihn fahren (und den #1 noch etwas rausschieben…), desto weniger stört die zunächst so große Degradation.
Ob das jetzt einfach nur ein etwas schlechterer Akku war oder ob er irgendwo mal falsch behandelt wurde (war ein Aktionsmodell, dass zwei Monate beim Händler auf dem Hof stand), only god knows…
Es ist definitiv kein Einzelfall, ich kenne 4-5 (von vielleicht 100) anderer i3 120Ah wo es ähnlich ist und auch wenn es vielleicht normale Gauß-Glocke, ist, schon etwas frustrierend bei der knappen Reichweite des i3 (zumindest als einziges Auto auch für Reisen) und wenn die meisten i3 nach derselben Zeit noch mind. 5%, manche gar bis 10% mehr kWh haben.