Beiträge von ulf

    Aber brauchst du das für den Entscheid, welches von beiden Autos oder womöglich sogar keines von beiden wird es damit ?

    Achso: Du fragst nach meinem persönlichen Nutzen des Beschleunigungsrechners?

    Der liegt im Vergleich verschiedener Wagen, und auch der Vorberechnug der Ergebnisse bestimmter Fahrversuche (z.B. 70 - 120 mit 3 Mitfahrern) mit meinem Wagen, anhand deren realer Ergebnisse ich prüfen kann, ob der Wagen noch seine volle Leistung bringt, bzw. wieviel Leistung ein niedriger SOC kostet usw.

    Bei meiner künftigen Kauf-Entscheidung spielt der Beschleunigungsrechner praktisch keine Rolle.

    Clever

    Du selbst hattest doch gefragt

    Mhmm, kann man mit solchen %-Rechnungen zur einen Seite (Nm, Gewicht,...) auf einen gleichermaßen prozentualen "Beschleunigungsvorteil" schließen?

    ... und ich habe mit "all der Theorie" geantwortet, die z.B. -zig Fahrversuche mit der Stoppuhr (die mal eben einen halben Tag oder länger dauern können) bequem am PC in einem Bruchteil der Zeit ersetzen kann.

    So what?

    Mhmm, kann man mit solchen %-Rechnungen zur einen Seite (Nm, Gewicht,...) auf einen gleichermaßen prozentualen "Beschleunigungsvorteil" schließen?

    Als Pi x Daumen-Peilung: ja.

    Ich habe kürzlich eine .xls zur Beschleunigungsberechnung für Verbrenner provisorisch auf BEV umgeschrieben. Die berechnet mit den Daten des #1 Brabus folgendes (alles in der Ebene ohne Gegen- oder Rückenwind):

    0-100_Brabus.PNG

    3,889 sec für 0-100 ergibt gerundet die offiziellen 3,9 sec.


    Bei voller Beladung = 2.325kg wird der Brabus auf 0-100 so "lahm" wie der Pulse mit Leergewicht:

    0-100_Brabus_vollbeladen.PNG

    .. wobei der Pulse bei 0-100 die offiziellen 0,6sec Verspätung gegenüber dem Brabus nach meiner Vermutung am ehesten aus einer sanfteren Beschleunigung aus dem Stand heraus bis ca. 20 km/h bekommen dürfte.


    BTW berechnet die .xls für 0-160 beim Brabus praktisch genau den 8,6er Testwert der Autobild ...

    0-160_Brabus.PNG

    .. und dürfte daher eher richtig als falsch rechnen.


    Zitat

    Liegen Übersetzungsverhältnisse für den #1 öffentlich vor?

    Ja, z.B. wenn sie jemand aus dem COC zitiert, wie hier.

    BTT Vergleich #1 (Brabus) mit EX30 (DualMotor):

    Der Brabus ist mit 584 Gesamt-Nm angegeben, der EX30 AWD mit 543 Gesamt-Nm - also 7,5% weniger.
    Laut ADAC-Datenvergleich fehlen dem EX30 die 41Nm nur beim hinteren Motor, die vorderen Motoren sind identisch mit 200Nm angegeben.

    Damit hätte der Brabus aus dem Stand heraus einen Beschleunigungsvorteil in Höhe der o,g. 7,5%; bei Berücksichtigung des Mehrgewichts von 32kg = 1,6% bleiben also noch runde 6% Beschleunigungsvorteil im Bereich des Drehmomentplateaus übrig.

    Der höhere Luftwiderstand des #1 spielt bis 100 km/h nur eine winzige Rolle, und kann hier angesichts theoretischer Vmax-Daten im Bereich um 300 km/h getrost ignoriert werden.


    Warum der EX30 trotzdem mit 0-100 = 3,6sec (ggü. 3,9sec beim Brabus) angegeben ist, kann ich anhand der bisher bekannten Daten nicht erklären.

    Wenn die Daten korrekt sind, wäre eine kürzere Übersetzung (rpm -> km/h) beim EX30 denkbar, die den Drehmomentnachteil über-kompensiert. Dann würde der Motor (oder beide) bei gleicher Geschwindigkeit allerdings höher drehen als beim Brabus.

    Bleibt also abzuwarten, welche Übersetzungen irgendwann für den EX30 bekannt werden...

    Das Anzeigegerät der 12 V Batterie zeigt 14.1 V bei 27°C.

    Kühlbox ist auch angeschlossen läuft aber nur von Zeit zu Zeit.

    Radio ist aus Fahrzeug auf Stellung P.

    Wenn die 14,1V keinen deutlichen Meßfehler enthalten, wurde die Batterie bei der Aufnahme nachgeladen. Gut möglich, daß die Kühlbox der Grund für die Nachladung war / ist, denn die dürfte die Ruhespannung wohl soweit runterziehen, daß die Bordsoftware eben nachlädt.

    Ich habe den Thread grade komplett durchgelesen.

    Fahre noch einen normalen Verbrenner mit normaler Batteriechemie und lade meine Batterie nach jeder Fahrt mt einem spannungsbegrenzten Trafolader mit Temperaturkompensation voll.

    Warum?

    Weil leere Bleibatterien bei konstant 14,4V Ladespannung zwar locker -zig Ampere ziehen können, aber je höher der SOC ist, umso weiter sinkt der Ladestrom ab.

    Ungefähre Faustregel: Eine gut erhaltene Batterie mit ca. 60Ah gilt als vollgeladen, wenn der Ladestrom bei 14,4V Spannung @ 20°C unter ca. 0,5A sinkt.

    Und das dauert nach jeder Fahrt trotz intakter LiMa, Ladekabel usw. mehrere Stunden!!

    Das liefert auch die Erklärung, warum Batterien in "Vertreterautos" fast ewig halten, aber in Hausfrauenautos mit maximal 10 Minuten Fahrzeit ohne regelmäßige Nachladen spätestens nach wenigen Jahren an Dauersulfatierung sterben: Denn bei max. 10Minuten Ladezeit pendelt sich der mittere SOC zwischen Anlassertrom, viel zu kurzer LiMa-Nachladung und Ruhestrom weit unterhalb der Volladung ein, und die daraus resultierende Dauersulfatierung verursacht den frühen Batterietod.

    Durch das regelmäßige Nachladen zeige ich meiner Batterie ein "Vertreterfahrprofil" und freue mich an ihrer fast ewigen Lebensdauer ;)

    Wenn nun beim BEV die 12V-Batterie softwarebedingt nur beim Fahren geladen wird, haben die BEV im Hausfrauenfahrprofil die gleichen Probleme wie bei Verbrennern.

    Häufige Meldungen "12V-Batterie nachladen" bei BEV können IMO z.B. aus einer Teilsulfatierung resultieren, und / oder einem zu schwachen Ladesystem (defekter DC/DC-Wandler, zu hohe Kabelwiderstände...) oder dilettatischer 12V-Lademanagement-Software.

    -

    Eine Batteriediagnose nur anhand der Ruhespannung ist problematisch, weil die nach dem Lade-Ende nicht sofort auf 12,8V sinkt, sondern je nach Belastung (bzw. Ruhestrom des Fahrzeuges) nur sehr langsam: bei einer neuwertigen Batterie ohne Laststrom kann das ohne weiteres 12 Stunden dauern. Je verschlissener die Batterie, umso schneller sinkt die Ruhespannug aufgrund des inneren Leckstroms aka Selbstentladung auf den entsprechenden SOC-Wert ab.

    Je nach Ladestrategie eines BEV für die 12V-Batterie könnte IMO auch das unbemerkte Laden während der Spannungmessung eine intakte Batterie vortäuschen, wärend sie real schon auf dem letzten Loch pfeift.

    Cupra, VW Golf GTI/R, BMW Mx40i, Mercedes A35, zwar existieren bei solchen Fahrzeugen zweifelsohne Vorteile, sobald es kurviger wird, oder es auf die Rennstrecke soll...

    Ebenfalls sind hier Emotionen im Spiel (gefördert durch tollen Sound/geile Schaltung, auch als Automatikvariante/...).

    Aufgrund von Traditionen und Gewichtsvorteilen wird hier auch der Verbrenner tendenziell noch gefeiert (so meine Wahrnehmung).

    Als Verbrennerfahrer (VW Polo WRC) dachte ich bis vor ein paar Monaten auch "Bezahlbare BEV = müdes Leistungsgewicht = lahme Beschleunigung UND keine Reichweite -> nein danke :thumbdown:" und habe den hohen Kurzstreckenverbrauch als unvermeidbares Übel in Kauf genommen.

    Mein Plan B-Verbrenner war in den letzten Jahren der Fiat 500 (Abarth) mit 160 oder 180PS, aber kürzlich stolperte ich im www zufällig über den Abarth 500e (0-100 = 7,0sec) und dachte "Oh, interessant, gibts da evtl. noch flinkere Verwandte?"

    So blieb ich erstmal beim #1 Brabus hängen und suchte weiter. Derzeit würde ich mir am ehesten den EX30 AWD in die Garage stellen, oder als Plan B den MG4 XPower. Denn wie Du so schön schreibst:

    Zitat

    Wer mag es nicht (in diesen Käuferschichten), abseits der Kurvenjagd mit ordentlich Pfeffer nach vorne katapultiert zu werden(?).

    Ich "brauche" das Katapult hauptsächlich, um mir auf der Landstraße von schleichenden Vordermännern nur möglichst kurz deren Tempo aufzwingen zu lassen und auch auf einsehbaren Kurzstrecken überholen zu können, wo normale PKW-Fahrer nicht mal daran denken.

    Die Kurveneigenschaften sind mir relativ egal, solange der Wagen einigermaßen berechenbar bleibt und den Fahrer vor einem drohenden Abflug warnt.

    Zwar stört mich beim BEV noch das akkubedingte Mehrgewicht und die Vorstellung, für jede Beschleunigung entsprechend mehr Energie zu benötigen als beim Verbrenner. Aber dieser Vorbehalt löst sich weitgehend auf, wenn ich an die weit überlegenen Wirkungsgrade von E-Motoren denke.

    Nebenbei staune ich immer wieder, wenn ich neben der mittleren WLTP-Reichweite eines BEV auch mal die deutlich höhere(!) Stadtreichweite sehe: sowas ist bei Verbrennern mit 0-100 unter 8 sec parktisch völlig undenkbar.

    Zitat

    Natürlich gibt es noch mindestens eine gewaltige Haupteinschränkung (in Sachen Geschwindigkeit), die je nach Fahrprofil auflösenden Charakter haben kann: Die Einschränkung durch die maximal mögliche Höchstgeschwindigkeit.

    Die Vmax ist mir völlig wurscht, solange sie 160 km/h oder mehr ist. Denn aus dem BAB-Bleifuß-Alter bin ich mit ü60 schon länger raus.

    Reichweite ist bei mir auch kein wichtiges Kriterium mehr, das mich am Verbrenner festhalten läßt.


    Zitat

    Doch werden es sich Käufer, die früher Modelle aus obiger "Klasse X" gekauft haben, zu ähnlichen Preisen, sicher nicht gefallen lassen, dass sie immer häufiger hinterherfahren.

    Wer auf der Viertelmeile gegen BEV verliert, wird sich IMO wohl hauptsächlich an Vmax-(Sch****-)Vergleichen hochziehen, um sich seinen Verbrenner möglichst lange schönzureden.


    Zitat

    Die nächste Frage ist, wie viele Käufer solcher Verbrennerfahrzeuge fahren wirklich so, dass sie die Gewichtsvorteile, das bessere Kurvenverhalten, die noch häufig höhere Vmax und die Sportbremsen wirklich benötigen?

    Meine Bauchschätzung: 1%.

    Während ich mich in BEV-Themen einlese, erscheint mir der Pulse immer mehr als "vernünftigster" #1:

    Maximale Motorisierung, er läßt (für meinen Geschmack) einigen verzichtbaren Schnickschnack weg, und mit der langsameren 0-100 Zeit schont er vermutlich den Kraftstrang durch den Verzicht auf den brachialen Brabus-Bums aus dem Stand heraus.

    Denn die gleichen Nm- und PS-Daten wie beim Brabus müssen sich irgendwo im Beschleunigungsverlauf durch deckungsgleiche Passagen zeigen. Ich würde die Beschleunigungskurve jedenfalls so abstimmen, daß der Pulse z.B. bis 50 die 0,6 sec gegeüber dem Brabus verliert, aber ab 50 mit fliegendem Start bis 180 die gleiche Beschleunigung hat wie der Brabus.